H0e, Modellbahnen (Spur H0)
Was ist H0e? Das ist ebenfalls eine H0 Bahn aber mit schmalerer Spur. Das „H0e“ bezeichnet also „H0 eng“. Im Original 750 mm. Welche Bedeutung hat H0e in der Modellbahn?
Wir reden hier von einer Schmalspurbahn, wie es sie früher recht häufig gab. Sie wurde gern dort verwendet, wo eine „gewöhnliche“ Bahn nicht hinpasste. Das heißt, wo der Bau und Unterhalt zu teuer war, weil dort noch zu wenig Verkehr war. Das betraf meist kleine Ortschaften oder Täler. Dank der schmalen Spur und geringen Geschwindigkeit waren auch engere Kurvenradien möglich, was wiederum eine bessere Ausnutzung des Geländes ermöglichte.
Heutzutage sind die sogenannten Bimmelbahnen meist nur noch als Museumsbahnen in Betrieb. Doch um Situationen aus damaligen Epochen darzustellen, ergänzen viele Modellbauer ihre Anlage gern um eine Schmalspurbahn; sei es zur Personenbeförderung oder für den Warentransport.
Die Nenngröße H0 erfreut sich in Deutschland größter Beliebtheit. Die Folge: viele Wettbewerber und daher erschwinglichere Preise. Die weite Verbreitung der Spur H0 wirkt sich jedoch nicht nur günstig auf Ihren Geldbeutel, sondern vor allem auch auf die Auswahl an Lokomotiven und Wagen aus.
H0 definiert die Weite der Spur der Modellbahn-Gleise. Heute ist dafür eine einheitliche Spurweite von 16,5 mm festgesetzt. Es liegt der Maßstab 1:87 zugrunde.
Wie in vielen anderen Bereichen, ist auch auf dem Gebiet des Modellbaus eine Normgröße unerlässlich. Das ist notwendig, um Zubehör im passenden Maßstab zu produzieren. Nach dieser festgelegten Spurweite der Gleise richtet sich der Maßstab und die Spur der Lokomotiven und Waggons, und zum Teil die Größe des Zubehörs wie beispielsweise der Häuser.
System |
Funktion |
Meist verwendete Stromart |
2-Schienen-2-Leiter |
Am häufigsten verwendet Jede Schiene bildet einen elektrischen Pol |
Gleichstrom |
3-Schienen-2-Leiter |
Auch 3-Schienen-Mitelleiter genannt Beide Schienen bilden denselben elektrischen Pol = Masse Die Mittelschiene bildet den Gegenpol Wird nur von der Marke Märklin verwendet Heute statt Mittelschiene: Punktkontakte oder „PuKo“ |
Wechselstrom |
3-Schienen-3-Leiter |
Die Mittelschiene bildet die Masse Die Fahrschienen bilden jeweils unterschiedliche Pole Dadurch können 2 Lokomotiven auf einem Gleis unabhängig gesteuert werden Verwendung: Trix Express, heute nicht mehr hergestellt |
Wechselstrom |
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die häufig gebrauchte Spur 0 mit der Spurweite von 32 mm definiert. Der hierfür zugrunde gelegte Maßstab – also das Verhältnis zur Größe des Objekts – in Kontinentaleuropa betrug 1:45.
Die Spurweite H0 hat ihren Beginn in der Spur 00 aus Großbritannien. Diese ist noch heute Standard in Großbritannien und verwendet dort den Maßstab 1:76.
Der Leitgedanke bei der Entwicklung von H0 war, eine platzsparende Modellspielbahn haben, sowie die Produktionskosten zu verringern. Aus der populären Nenngröße 0 wurde daher „halb 0“ gemacht,das bedeutet, die 32 mm Spur wurde halbiert.
Im Laufe der Jahre gewann die H0 Spur für Modelleisenbahner immer weiter an Wichtigkeit, bis sie nach dem 2.Weltkrieg die Spur 0 ablöste.
Die ersten Spuren der Modelleisenbahn gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Firma Bing ging hier maßgebend voran. Schon 1886 konnte man die erste vollständige Zuggarnitur erwerben. Im Hause Märklin wurde zuerst Spielzeug aus Metall angefertigt. Im Jahr 1891 nahm man auch Modelleisenbahnen ins Programm auf. Diese wurden damals noch von einem Uhrwerk angetrieben.
Im Jahr 1922 wurde das Tor für die Spur H0 – anfangs bekannt als Spur 00 – geöffnet. Richtungsweisend dafür war die Fertigung der „Bing Tischbahn“ mit einer halbierten Spur. Märklin zog kurz darauf nach. In den 30er Jahren gesellten sich noch weitere Hersteller von Modelleisenbahnen hinzu. So wurde 1935 die Modellbahn Trix Express mit dem Dreischienen-Dreileitersystem auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentiert. Dieses System ermöglichte es erstmalig, mehrere Züge auf dem gleichen Gleis zu steuern.
Im Jahr 1938 begann die Firma Fleischmann Modelleisenbahnen herzustellen; ab 1952 dann auch die Nenngröße H0. Piko nahm 1949 die Produktion in Chemnitz auf – das einzige Unternehmen, das von Beginn an Spur H0 herstellte. Die Firma Roco aus Österreich folgte 1967 mit der Herstellung von Modellbahnen.
Das Sortiment der Marken Roco und Pico ist sehr an Vorbildern internationaler Bahnbetreiber orientiert.