Figuren, Modelleisenbahnen (Spur H0)
Wenn endlich die erste Modellbahn in den Bahnhof einfährt, ist das schon ein besonderer Moment. Jetzt geht es allerdings noch darum, Ihre Modellbahnanlage mit „Leben“ zu füllen.
Der Schaffner winkt zur Abfahrt, Spaziergänger gehen umher, Straßenmusikanten spielen, Pferde stehen auf der Weide, ein Reh schaut hinter einem Baum hervor. Damit alles schön echt wirkt, gibt es auch die Figuren passend zur verwendeten Nenngröße, zum Beispiel H0. Es gibt Figuren fertig bemalt, Sie können aber auch unbemalte Figuren kaufen und Ihre eigenen Ideen umsetzen.
Die Spurweite H0 erfreut sich europaweit größter Popularität. Die Folge: viele Hersteller und daher erschwinglichere Preise. Die große Verbreitung der Spur H0 wirkt sich allerdings nicht nur günstig auf Ihren Geldbeutel, sondern vor allem auch auf die Auswahl an weiteren Bauteilen aus.
H0 bezeichnet die Weite der Spur der Modellbahn-Gleise. Heutzutage ist dafür eine einheitliche Spurweite von 16,5 mm festgelegt. Es liegt der Maßstab 1:87 zugrunde.
Wie in vielen anderen Bereichen, ist auch auf dem Gebiet des Modellbaus eine Normgröße unentbehrlich. Das ist nötig, um Zubehör im passenden Maßstab anzubieten. Nach dieser definierten Spurgröße der Gleise richtet sich der Maßstab und die Spurweite der Lokomotiven und Züge, und zum Teil die Größe des Zubehörs wie zum Beispiel der Häuser.
System |
Funktion |
Meist verwendete Stromart |
2-Schienen-2-Leiter |
Am häufigsten verwendet Jede Schiene bildet einen elektrischen Pol |
Gleichstrom |
3-Schienen-2-Leiter |
Auch 3-Schienen-Mitelleiter genannt Beide Schienen bilden denselben elektrischen Pol = Masse Die Mittelschiene bildet den Gegenpol Wird nur von der Marke Märklin verwendet Heute statt Mittelschiene: Punktkontakte oder „PuKo“ |
Wechselstrom |
3-Schienen-3-Leiter |
Die Mittelschiene bildet die Masse Die Fahrschienen bilden jeweils unterschiedliche Pole Dadurch können 2 Lokomotiven auf einem Gleis unabhängig gesteuert werden Verwendung: Trix Express, heute nicht mehr hergestellt |
Wechselstrom |
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die meist verwendete Spur 0 mit der Spurweite von 32 mm definiert. Der hierfür zugrunde gelegte Maßstab – also das Verhältnis zur Größe des Objekts – in Kontinentaleuropa betrug 1:45.
Die Spurweite H0 hat ihren Beginn in der Spur 00 aus England. Diese ist noch heute Standard in Großbritannien und verwendet dort den Maßstab 1:76.
Der Leitgedanke bei der Entwicklung von H0 war, eine platzsparende Tischbahn zu haben, sowie die Produktionspreise zu reduzieren. Aus der verbreiteten Nenngröße 0 wurde daher „halb 0“ gemacht, das heißt, die 32 mm Spur wurde halbiert.
Im Laufe der Zeit gewann die halbe Spur für Modelleisenbahner immer mehr an Bedeutsamkeit, bis sie nach dem 2.Weltkrieg die Spur 0 ablöste.
Die ersten Spuren der Modelleisenbahn gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Firma Bing ging hier führend voran. Schon 1886 konnte man die erste komplette Zuggarnitur erwerben. Im Hause Märklin wurde zuerst Metallspielzeug hergestellt. Im Jahr 1891 nahm man auch Modellbahnen ins Programm auf. Diese wurden damals noch von einem Uhrwerk angetrieben.
Im Jahr 1922 wurde das Tor für die Nenngröße H0 – anfangs bekannt als Spur 00 – geöffnet. Wegweisend dafür war die Fertigung der „Bing Tischbahn“ mit einer halben Spurweite. Märklin zog kurz darauf nach. In den 30er Jahren kamen noch weitere Hersteller von Modelleisenbahnen hinzu. So wurde 1935 die Bahn Trix Express mit dem Dreileiter-Dreigleissystem auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgeführt. Dieses System ermöglichte es das erste Mal, mehrere Züge auf dem gleichen Gleis zu steuern.
Im Jahr 1938 begann die Firma Fleischmann Modelleisenbahnen anzufertigen; ab 1952 dann auch die Spur H0. Piko nahm 1949 die Produktion in Chemnitz auf – das einzige Unternehmen, das von Gründung an Spurweite H0 fertigte. Die Firma Roco aus Österreich folgte 1967 mit der Fertigung von Modellbahnen.
Das Sortiment der Firmen Roco und Pico ist sehr an Zügen internationaler Bahnbetreiber ausgerichtet.