Dampfgeneratoren (Spur H0)
Eine Modell-Lok mit richtigem Dampf - viele haben es gern echt und nostalgisch. Da die meisten Dampflokomotiven aber elektrisch angetrieben werden, stellt sich die Frage, woher den Dampf bekommen?
In diesem Fall muss auch der Dampf elektrisch erzeugt werden. Dafür wurden spezielle Dampfgeneratoren entwickelt. Das sind isolierte Metallröhrchen, in die man „Rauchöl“ einfüllt. In diesem Röhrchen ist ein Heizelement untergebracht, welches die Flüssigkeit erhitzt. Die steigt dann als Dampf nach oben und qualmt aus dem Schornstein der Dampflok.
Beim Kauf eines Rauchentwicklers sollten Sie beachten, dass dieser für die Nenngröße H0 passend ist, damit das Röhrchen in den Schornstein der Lok passt. Für die Wahl ist zudem ausschlaggebend, ob Ihre Dampflok bereits dafür vorbereitet ist oder nicht.
Die Spurweite H0 erfreut sich europaweit größter Beliebtheit. Die Folge: viele Wettbewerber und daher geringere Preise. Die große Verbreitung der Spur H0 wirkt sich allerdings nicht nur günstig auf Ihren Geldbeutel, sondern vor allem auch auf die Auswahl an Zügen aus.
H0 definiert die Spurbreite der Modellbahn-Gleise. Heutzutage ist dafür eine einheitliche Spurweite von 16,5 mm festgelegt. Es liegt der Maßstab 1:87 zugrunde.
Wie in vielen anderen Bereichen, ist auch auf dem Gebiet des Modellbaus eine Norm unerlässlich. Das ist notwendig, um Zubehör im dazugehörigen Maßstab anzubieten. Nach dieser definierten Spurgröße der Gleise richtet sich der Maßstab und die Spurweite der Lokomotiven und Waggons, und zum Teil die Größe des Zubehörs wie zum Beispiel der Häuser.
System |
Funktion |
Meist verwendete Stromart |
2-Schienen-2-Leiter |
Am häufigsten verwendet Jede Schiene bildet einen elektrischen Pol |
Gleichstrom |
3-Schienen-2-Leiter |
Auch 3-Schienen-Mitelleiter genannt Beide Schienen bilden denselben elektrischen Pol = Masse Die Mittelschiene bildet den Gegenpol Wird nur von der Marke Märklin verwendet Heute statt Mittelschiene: Punktkontakte oder „PuKo“ |
Wechselstrom |
3-Schienen-3-Leiter |
Die Mittelschiene bildet die Masse Die Fahrschienen bilden jeweils unterschiedliche Pole Dadurch können 2 Lokomotiven auf einem Gleis unabhängig gesteuert werden Verwendung: Trix Express, heute nicht mehr hergestellt |
Wechselstrom |
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die allgemein gebrauchte Spur 0 mit der Spurweite von 32 mm festgesetzt. Der hierfür verwendete Maßstab – also das Verhältnis zur Größe des Originalobjekts – in Kontinentaleuropa betrug 1:45.
Die Spurweite H0 hat ihren Ursprung in der Nenngröße 00 aus England. Diese ist noch heute Standard in Großbritannien und hat dort den Maßstab 1:76.
Der Hauptgedanke bei der Entstehung von H0 war, eine platzsparende Tischbahn anzubieten, sowie die Produktionspreise zu verringern. Aus der gebräuchlichen Nenngröße 0 wurde daher „halb 0“ gemacht, das bedeutet, die 32 mm Spur wurde halbiert.
Im Laufe der Jahre gewann die halbierte Spur für Modellbauer immer weiter an Bedeutsamkeit, bis sie nach dem 2.Weltkrieg die Spur 0 ablöste.
Die ersten Spuren der Modelleisenbahn gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Firma Bing ging hier führend voran. Schon 1886 konnte man die erste vollständige Zuggarnitur kaufen. Im Hause Märklin wurde zuerst Spielzeug aus Metall gefertigt. Im Jahr 1891 nahm man auch Modelleisenbahnen ins Programm auf. Diese wurden derzeit von einem Uhrwerk angetrieben.
Im Jahr 1922 wurde das Tor für die Spur H0 – anfangs bekannt als Spur 00 – geöffnet. Richtungsweisend dafür war die Herstellung der „Bing Tischbahn“ mit einer halben Spurweite. Märklin zog kurz darauf nach. In den 30er Jahren gesellten sich noch weitere Hersteller von Modelleisenbahnen hinzu. So wurde 1935 die Bahn Trix Express mit dem 3-Schienen-3-Leiter-System auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Dieses System ermöglichte es erstmalig, mehrere Züge auf einem Gleis zu steuern.
Im Jahr 1938 begann die Firma Fleischmann Modelleisenbahnen zu vertreiben; ab 1952 dann auch die Spur H0. Piko nahm 1949 die Produktion in Chemnitz auf – das einzige Unternehmen, das von Beginn an Spurweite H0 herstellte. Die Firma Roco aus Österreich folgte 1967 mit der Herstellung von Modellbahnen.
Das Sortiment der Hersteller Roco und Pico ist sehr an Modellen internationaler Bahngeschichte ausgerichtet.