Startsets, Modelleisenbahnen (Spur H0)
Als Neu- oder Wiedereinsteiger in das Hobby Modelleisenbahn liegt erstmal einiges an grundlegenden Entscheidungen und auch Investitionen vor Ihnen. Vielleicht erlaubt der Geldbeutel nur geringe Sprünge. Oder Sie möchten einfach erstmal klein und unkompliziert anfangen. Wenn Sie nun jedes Teil einzeln kaufen wollen, stehen Zeitaufwand und Preis möglicherweise in keinem akzeptablen Verhältnis dazu. Welche Möglichkeit gibt es? Warum lohnt sich in diesem Fall ein Startset?
Modellbahn-Startsets werden von vielen Herstellern angeboten. Zum Beispiel von Märklin, Piko oder Roco. Der Vorteil liegt darin, dass diese günstiger sind als Einzelteile. Zu einem Zugset gehört in der Regel eine Lok und dazugehörige Wagen. Außerdem einige gerade Gleise und Gleisbögen sowie ein Netzteil. Damit erhalten Sie eine Grundausstattung, die Sie später auch noch erweitern können. Besonders als Einsteiger in den H0 Modellbau mag dies eine sinnvolle Investition sein.
Die Spurweite H0 erfreut sich in Deutschland größter Popularität. Die Folge: viele Wettbewerber und daher günstige Preise. Die weite Verbreitung der Spur H0 wirkt sich jedoch nicht nur günstig auf Ihren Geldbeutel, sondern vor allem auch auf die Auswahl an weiteren Bauteilen aus.
H0 definiert die Spurbreite der Modellbahn-Gleise. Heute ist dafür eine übereinstimmende Spurweite von 16,5 mm festgelegt. Es liegt der Maßstab 1:87 zugrunde.
Wie in vielen anderen Bereichen, ist auch auf dem Gebiet des Modellbaus eine Normgröße unerlässlich. Das ist notwendig, um Zubehör im dazugehörigen Maßstab anzubieten. Nach dieser definierten Norm der Gleise richtet sich der Maßstab und die Baugröße der Lokomotiven und Waggons, und teilweise die Größe des Zubehörs wie zum Beispiel der Häuser.
System |
Funktion |
Meist verwendete Stromart |
2-Schienen-2-Leiter |
Am häufigsten verwendet Jede Schiene bildet einen elektrischen Pol |
Gleichstrom |
3-Schienen-2-Leiter |
Auch 3-Schienen-Mitelleiter genannt Beide Schienen bilden denselben elektrischen Pol = Masse Die Mittelschiene bildet den Gegenpol Wird nur von der Marke Märklin verwendet Heute statt Mittelschiene: Punktkontakte oder „PuKo“ |
Wechselstrom |
3-Schienen-3-Leiter |
Die Mittelschiene bildet die Masse Die Fahrschienen bilden jeweils unterschiedliche Pole Dadurch können 2 Lokomotiven auf einem Gleis unabhängig gesteuert werden Verwendung: Trix Express, heute nicht mehr hergestellt |
Wechselstrom |
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die allgemein verbreitete Spur 0 mit der Spurweite von 32 mm festgesetzt. Der hierfür verwendete Maßstab – also das Verhältnis zur Größe des Objekts – in Kontinentaleuropa betrug 1:45.
Die Spurweite H0 hat ihren Ursprung in der Spur 00 aus Großbritannien. Diese ist noch heute Standard in Großbritannien und verwendet dort den Maßstab 1:76.
Der Hauptgedanke bei der Entwicklung von H0 war, eine platzsparende Modelleisenbahn zu bauen, sowie die Produktionspreise zu reduzieren. Aus der verbreiteten Nenngröße 0 wurde daher „halb 0“ gemacht, das heißt, die 32 mm Spur wurde halbiert.
Im Laufe der Zeit gewann die halbe Spur für Modellbauer immer weiter an Bedeutsamkeit, bis sie nach dem 2.Weltkrieg die Spur 0 ablöste.
Die ersten Spuren der Modelleisenbahn gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Firma Bing ging hier maßgebend voran. Schon 1886 konnte man die erste vollständige Zuggarnitur erhalten. Im Hause Märklin wurde zuerst Spielzeug aus Metall angefertigt. Im Jahr 1891 nahm man auch Modellbahnen ins Programm auf. Diese wurden derzeit von einem Uhrwerk angetrieben.
Im Jahr 1922 wurde das Tor für die Spur H0 – anfangs bekannt als Spur 00 – geöffnet. Richtungsweisend dafür war die Produktion der „Bing Tischbahn“ mit einer halben Spur. Märklin zog bald darauf nach. In den 30er Jahren gesellten sich noch weitere Fabrikanten von Modellbahnen hinzu. So wurde 1935 die Bahn Trix Express mit dem 3-Schienen-3-Leiter-System auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgeführt. Dieses Gleissystem ermöglichte es erstmals, mehrere Züge auf einem Gleis zu bedienen.
Im Jahr 1938 begann die Firma Fleischmann Modelleisenbahnen zu vertreiben; ab 1952 dann auch die Nenngröße H0. Piko nahm 1949 die Produktion in Chemnitz auf – das einzige Unternehmen, das von Gründung an Spur H0 herstellte. Die Firma Roco aus Österreich folgte 1967 mit der Herstellung von Modellbahnen.
Das Sortiment der Unternehmen Roco und Pico ist sehr an Vorbildern internationaler Bahngeschichte orientiert.
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